Die Frage von rein und unrein ist in der Antike von zentraler Bedeutung. Archäologische Funde wie Rituelle Bäder oder Steingefäße bezeugen ebenso wie literarische Zeugnisse, die Fragen ritueller und moralischer Reinheit diskutieren, dass dieses Thema das alltägliche Leben von Jesu Zeitgenossen beeinflusste. So kann es nicht verwundern, dass auch das Neue Testament Zeugnis von dieser breiten Diskussion ablegt. In der Übung wollen wir versuchen diese Texte in ihrem historischen Kontext begreifen. Was ist zum Beispiel gemeint, wenn die markinischen Pharisäer Jesus und seinen Anhängern das Essen mit unreinen (koinos) Händen vorwerfen? Warum soll der Petrus der Apostelgeschichte in seiner Vision unreine Tiere schlachten? Und warum weigert er sich, laut Paulus, mit Heidenchristen zu essen? Warum werden Besessene oder Aussätzige als unrein bezeichnet? Die Übung wird anhand der griechischen Texte einem zentralen Thema des antiken Judentums nachspüren und versuchen es zu erhellen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20