Für die Orthodoxie ist es charakteristisch, dass die religiöse Erfahrung fast alle Bereiche des kirchlichen Lebens durchdringt. Die Spiritualität drückt sich in unterschiedlichen Glaubensformen und -praktiken aus – im dogmatisch-theologischen Bereich, in den Sozial- und Sittenlehren, in Kanones, in monastischer und säkularer Frömmigkeit, in der Kunst (Ikonenmalerei, Literatur, Poesie, Musik). Eine besondere Stelle nimmt dabei die liturgische und persönliche Gebetspraxis ein. Zugleich besitzen diese Formen eine erzieherische Kraft, beeinflussen die spirituelle Bildung weiterer Generationen orthodoxer Gläubigen und sorgen damit für Impulse zur Bereicherung und Erneuerung der Spiritualität. Den inneren Bewegungen dieses Wechselspiels in der Geschichte und Gegenwart soll im Seminar nachgegangen werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20