Innerhalb der Tugendethik werden Tugenden und die Bildung des moralischen Charakters als etwas angesehen, das ein gutes Leben befördert oder konstitutiver Bestandteil eines guten Lebens ist. Die meisten Tugendethiker teilen die Auffassung, dass es eine notwendige Bedingung für ein gutes Leben ist, in Übereinstimmung mit den Tugenden zu leben; wenige (z.B. die Stoiker) sind der Auffassung, dass ein tugendhaftes Leben nicht nur notwendig, sondern auch hinreichend für ein gutes Leben ist. In den letzten Jahrzehnten sind viele Publikationen erschienen, die zu einem Wiederbeleben der antiken Tugendethik beigetragen haben. Diese Studien widmen sich dem Zusammenhang von Tugend, Glück und gutem Leben wie auch dem Studium individueller Tugenden und Laster.

Gegenstand des Seminars sind englisch- und deutschsprachige Beiträge der aktuellen tugendethischen Diskussion von Autoren wie etwa Julia Driver, Christoph Halbig, Thomas Hurka, Michael Slote, Susan Wolf u.a. Die Arbeiten dieser Autoren können als Versuche angesehen werden, die besondere systematische Rolle sichtbar zu machen, die dem Begriff der Tugend für Fragen der gegenwärtigen normativen Ethik zukommt; sie diskutieren die Vorzüge, aber auch die Grenzen tugendethischer Ansätze.

Der Seminarplan wird zu Beginn des Semesters vorgestellt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20