Ob Verein, Kirche, Betrieb, Hochschule oder Deutscher Fußballbund: Organisationen haben eine spezifische Binnen- und Außenstruktur, eine besondere Doppelwirklichkeit. Sie verfolgen bestimmte Ziele und Zwecke, sind implizit oder explizit aufgebaut, sind nicht durchgängig rational oder legal, sondern durchaus „wilder“, manchmal krimineller als wir meinen und zeigen erkennbare Ordnungen, Funktionen und Dysfunktionen. Ob dabei gar von der Organisationsgesellschaft gesprochen werden muss oder nicht; die Relevanz der Organisationssoziologie zeigt sich besonders auch dann, wenn es um informelle Kommunikation, Mikropolitik und implizites Wissen geht. Netzwerke, Ablaufverfahren und Fallstricke tun sich auf, wenn sowohl die unglaubliche Langsamkeit auf der einen als auch Beweglichkeit und Dynamik sozialen Wandels in Großorganisationen und Institutionen auf der anderen Seite untersucht und gestaltet werden. Beratung, Evaluation, Organisationskultur und -entwicklung spielen hierbei eine besondere Rolle. Der Kurs versammelt eine Bandbreite verschiedener Ansätze und Methoden der Organisationssoziologie und Organisationsforschung (z.B. Bürokratietheorie, Systemtheorie, Scientific Management und Fordismus, Verhaltenstheorien, Theorie begrenzter Rationalität, Konflikttheorie, Emotionssoziologie, neuere Produktions- und Organisationskonzepte, Neo-Institutionalismus, Netzwerktheorie, Prozesstheorie, Strukturationstheorie).

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20