Mo 14-16, DP 23-102 Beginn: 07.10.

Manet gilt als Maler des modernen Lebens. Das zeitgenössische Pariser Publikum dankte es ihm mit Spott und Belustigung: „Manets ‚Déjeuner [sur l’herbe]’ ließ die Wände [vor Lachen] erzittern“, beobachtete ein Zeitgenosse im „Salon der Zurückgewiesenen“ von 1863. Die „modernen“ Themen, die Manet wählte und die das Publikum offensichtlich irritierten, haben jedoch durchaus traditionelle, „klassische“ Wurzeln: Raffaels Parisurteil oder Tizians Venus standen gleichermaßen Pate wie Giorgiones Ländliches Konzert oder die Bildnisse Diego Velázquez’. Worin also liegt die „Modernität“ Manets? Dieser Frage wollen wir in dem Proseminar vor dem Hintergrund der Kunstkritik sowie mit Blick auf Manets Zeitgenossen (Courbet, Cézanne etc.) nachgehen; auch die Problematik einer Transformation traditioneller Formen und Themen in ein „modernes“ Ausdrucksmuster wird zu diskutieren sein.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20