Der Philosoph Jürgen Habermas, der in diesem Jahr sein 90stes Lebensjahr vollendet hat, gehört zu den führenden Intellektuellen der Gegenwart. Für den Herbst in sein neuestes Buch angekündigt, das in zwei Bänden die Summe seiner philosophiegeschichtlichen und systematischen Sicht auf das Verhältnis von Vernunft (Wissen) und Glauben (Religion) zieht. In der Ankündigung des Verlages heißt es: „Das neue Buch von Jürgen Habermas ist auch eine Geschichte der Philosophie. Es gibt im Stil einer Genealogie darüber Auskunft, wie die heute dominanten Gestalten des westlichen nachmetaphysischen Denkens entstanden sind. Als Leitfaden dient ihm der Diskurs über Glauben und Wissen, der aus zwei starken achsenzeitlichen Traditionen im römischen Kaiserreich hervorgegangen ist. Habermas zeichnet nach, wie sich die Philosophie sukzessive aus ihrer Symbiose mit der Religion gelöst und säkularisiert hat. In systematischer Perspektive arbeitet er die entscheidenden Konflikte, Lernprozesse und Zäsuren heraus sowie die sie begleitenden Transformationen in Wissenschaft, Recht, Politik und Gesellschaft. Das neue Buch von Jürgen Habermas ist aber nicht nur eine Geschichte der Philosophie. Es ist auch eine Reflexion über die Aufgabe einer Philosophie, die an der vernünftigen Freiheit kommunikativ vergesellschafteter Subjekte festhält: Sie soll darüber aufklären, »was unsere wachsenden wissenschaftlichen Kenntnisse von der Welt für uns bedeuten – für uns als Menschen, als moderne Zeitgenossen und als individuelle Personen«“.

 

Im Oberseminar werden ausgewählte Kapitel des Buches gelesen und diskutiert. Die Teilnahme am Oberseminar ist gut geeignet, auf eine Philosophicums-Prüfung vorzubereiten. Neue Teilnehmer*innen sind willkommen! Erwartet wird die Bereitschaft zur Übernahme einer Gesprächseinleitung.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20