Welchen Einfluss haben frühkindliche Beziehungserfahrungen für die weitere Entwicklung im Kindesalter, wie z.B. den Emotionsausdruck, die Fähigkeit Emotionen zu regulieren und Bindungen zu zentralen Bezugspersonen einzugehen? Welche kultur- und kontextübergreifenden Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es im Hinblick auf die Strukturierung der frühkindlichen Erfahrungswelt und welche spezifischen Entwicklungspfade ergeben sich hieraus? Im Rahmen des Seminars sollen aktuelle Studien und zentrale Modelle diskutiert werden, die den Zusammenhang zwischen der frühen Regulation und der sozio-emotionalen Entwicklung beleuchten. Des Weiteren sollen die Teilnehmer*innen die biographische Anamnese kennen lernen, die ein wichtiger diagnostischer Baustein in der Kinder- und Jugendtherapeutischenen Arbeit ist und mittels derer entwicklungsförderliche und entwicklungshemmende Aspekte retrospektiv erfragt werden. Einblicke in universelle und kulturspezifische Aspekte der frühen Mutter-Kind-Interaktion bieten die Interview- und Videodaten aus einem kulturvergleichenden Forschungsprojekt zwischen Deutschland und Ecuador. Somit liegt dem Seminar eine kultursensitive Perspektive auf die frühkindliche Entwicklung zugrunde; gleichzeitig ist es an der Schnittstelle zwischen Entwicklungs- und Entwicklungspsychopathologie anzusiedeln.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2019/20
ePortfolio: No