Zunächst soll neben anderen Charakteristika der in dieser Quellengattung christlicher Historiographie besonders ausgeprägte, ja leitende Wesenszug, d.h. die Darstellung und Deutung von Geschichte in einer heilsgeschichtlichen Linearität und Zweckbestimmung, herausgearbeitet werden. Hierbei werden, ausgehend von Isidor von Sevilla und bis hin zu Otto von Freising, bedeutende Universalchroniken des frühen und hohen Mittelalters in den Blick genommen, wobei der Blickwinkel auf die lateinschsprachigen Werke eingegrenzt wird. In dieser dennoch langen zeitlichen und thematisch breiten Perspektive sollen dann aber auch Verschiedenheiten, Entwicklungslinien und Variationen bestimmt werden, bspw. Art und Maß der Perspektiveverengung, je näher die Autoren an die jeweilige Zeitgeschichte (im Sinne der Historiae) herankommen, oder die Gewichtung und Positionierung universaler Geschichte vor dem Hintergrund sich herausbildender und zunehmend verfestigender "Nationen".

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20