Im Fokus des Seminars steht die Zukunft der Europäischen Union angesichts zahlreicher euroskeptischer antidemokratischer, fremdenfeindlicher und nationalistischer Entwicklungen im EU-Raum. Prominente Beispiele für ein instabileres Europa, das geprägt ist „von missmutigen, argwöhnischen, aggressiven und eigensüchtigen Nationalstaaten” (Die Zeit 12/2018), sind der Brexit, der Ausgang der Europawahl sowie die Zunahme autoritär-populistischer Parteien und Bewegungen.
Das Seminar befasst sich zum einen mit Ursachen und Erklärungsansätzen für Phänomene wie Separatismus und Sezession, gesellschaftlicher Spaltungen, Spannungsverhältnisse zwischen einer neoliberalen Sicht auf die rasanten politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen anwachsenden Bedürfnissen nach Sicherheit und Berechenbarkeit sowie eines ansteigenden Zuspruchs europäischer BürgerInnen zu autoritären und rechtspopulistischen Parteien. Zum anderen zielt das Seminar auf die Reflexion und Diskussion von Lösungsperspektiven im Kontext einer institutionellen Reform der EU, wie et-wa die Ausgestaltung des Europaparlaments und der politischer Entscheidungsprozesse, bezogen auf die Etablierung einer gesamteuropäischen Demokratie sowie auf die Gestaltung einer stärkeren europäischen Öffentlichkeit unter den Aspekten von Partizipation und Beteiligung.

 

Voraussetzungen für die Teilnahme:

Das Seminar richtet sich an Studierende im Masterstudiengang. Die Studienleistung umfasst eine regelmäßige und aktive Teilnahme, die kontinuierliche Vorbereitung der Literatur sowie einen mündlichen Beitrag in Form eines Referats voraus. Die Prüfungsleitung erfolgt nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung.

 

Literatur zur Vorbereitung:
Balibar, Étienne: Europa: Krise und Ende? Münster 2016: Westfälisches Dampfboot.

 

Zeit: Di 16-18 Uhr
Beginn: 15.10.2019
Ort: SCH 100.107

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20