Aktuelle Entwicklungen wie Migration, Terrorismus, autoritärer Populismus und wachsende Ungleichheit fordern moderne Demokratien zunehmend heraus. Nationale Politiken reagieren auf diese Herausforde-rungen verstärkt mit staatlichen Maßnahmen zur Erhöhung nationaler Sicherheiten und Zugehörigkeit, statt ihnen mit demokratischen Mitteln und langfristigen Strategien zu begegnen. Im Fokus des Seminars stehen die Folgen für die politischen Gesellschaften, die von einem Abbau des Sozialen bis hin zur Aus-höhlung demokratischer Strukturen reichen.
Ausgehend von der Frage, inwiefern das politische Handeln und beobachtbare Law und Order-Politiken als Symptome eines Rückfalls hinter bereits erreichten demokratischen Standards betrachtet werden können, werden postdemokratische Symbolpolitiken, progressiver und regressiver Neoliberalismus, po-pulistischer Autoritarismus, nationaler Protektionismus, separatistischer Regionalismus, Euroskeptizismus und Anti-Genderismus sowie De-Regulierung und Sozialabbau anhand ausgewählter Texte (Nancy Fraser, Zygmunt Baumann, Slavoj Zizek, Jacques Rancière, Chantal Mouffe, Wendy Brown u.a.) als Gefährdungen für moderne Demokratien aus unterschiedlichen Perspektiven kritisch beleuchtet und diskutiert.


Voraussetzungen für die Teilnahme:
Der Theoriekurs richtet sich an Studierende im Masterstudiengang. Der Erwerb von Leistungspunkten setzt eine regelmäßige und aktive Teilnahme sowie die kontinuierliche Vorbereitung der Literatur voraus. Die Studienleistung umfasst einen mündlichen Beitrag in Form eines Essays. Die Prüfungsleistung setzt die Einreichung von zwei Essays bzw. 3 Essays in Form einer Essaymappe (4500 oder 9000 Wörter) voraus.


Zeit: Di 12 -14 Uhr
Beginn: 15. Oktober 2019
Ort: SCH 100.107


Literatur zur Vorbereitung:
Die große Regression. Eine internationale Debatte über die geistige Situation der Zeit. Hg. von Heinrich Geiselberger (Hg.) Berlin 2017: Suhrkamp-Verlag.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20