Das Seminar wird sich mit Texten von Heinrich Jung-Stilling, E.T.A. Hoffmann, Ibsen, Benjamin, Bachmann, Jonathan Safran Foer u.a. unter drei analytischen Fragestellungen beschäftigen: Welche diskursiven Muster, die im Verlauf der Kulturgeschichte zur Konstruktion von „Kindheit“ genutzt werden, offenbaren die literarischen Texte, und wie wirken sie ihrerseits in den Diskurs zurück? In welcher Weise trägt Literatur dazu bei, dass Kinder als Figurationen von radikaler Andersheit – im Verhältnis zu den Erwachsenen, zur technischen Rationalität, zur Gesellschaft mit ihren Normen und Werten - stilisiert werden? Und warum hat Literatur selbst ein so großes Interesse an der Inszenierung von Kindheit? Reflektiert sie im Kind das Wunschbild ihrer eigenen Poetizität und Kreativität, oder lässt sie sich auf die Begegnung mit dem ihr Unverfügbaren vor der Sprache ein?
Zu Ihrer Vorbereitung finden Sie eine Lektüreliste vor Zimmer 105. Außerdem wird es einen Reader zum Seminar geben, den Sie bitte rechtzeitig vor Semesterbeginn im Copyshop M&M erwerben Er enthält den Seminarplan, Bibliographien zum Gesamtthema und zu einzelnen Texten sowie Auszüge aus zentralen theoretischen und literarischen Texten.
- Lehrende/r: Cornelia Blasberg