Der vom nationalsozialistischen Deutschland entfesselte Zweite Weltkrieg begann mit dem Überfall auf Polen. Das östliche Europa war einer seiner zentralen Schauplätze. Hier wurde – anders als im europäischen Westen und Norden – der Krieg als ‚Vernichtungskrieg‘ geführt. Unter dem Terror der Besatzung und im Angesicht des Völkermordes erlitten die Gesellschaften Osteuropas katastrophale Verluste, erfuhren die demographischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Strukturen des östlichen Europa tiefgreifende, über das Kriegsende hinauswirkende Veränderungen. Auf die Situation von Gewalt, Unterdrückung und Vernichtung reagierten die osteuropäischen Gesellschaften auf verschiedene Weise. Die Extreme lagen zwischen bereitwilliger Kooperation und aktivem Widerstand. Das Hauptseminar wird das Thema anhand exemplarischer Quellen behandeln, in den aktuellen Forschungsstand einführen und den Teilnehmern Gelegenheit geben, ihr im Proseminar erworbenes geschichtswissenschaftliches Handwerkszeug vertiefend zu optimieren.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20