Das dritte Jahrhundert nach Christus war für das römische Reich eine turbulente Zeit: Seine Grenzen wurden bedrängt, ·Sonderreiche bildeten sich, die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich in vielen Gebieten und ständige Kaiserwechsel und Usurpationsversuche von erfolgreichen Feldherren destabilisierten das Reich zusätzlich. In dieser Situation wurde 284 Diokletian zum Kaiser ausgerufen. Zu seinen frühen Maßnahmen gehörte es, die Herrschaft des Kaisers an die Erfordernisse der Zeit anzupassen. Er erschuf schrittweise das System der Tetrarchie, einer Herrschaft von zwei Augusti und zwei Caesares. Die Augusti dankten im Jahr 305 ab und die ehemaligen Caesares wurden zu Augusti, die ihrerseits Caesares an ihrer Seite hatten. Dieses System zerbrach jedoch schon kurz nach dem ersten Machtwechsel durch den plötzlichen Tod eines Augustus. In der Folge forderten vor allem die leiblichen Söhne der Augusti eine Machtstellung für sich ein. Es entstanden weitere Tetrarchien, die am von Diokletian eingeführten System festzuhalten versuchten. Letztlich setzte sich nach einer Phase der Bürgerkriege jedoch Konstantin I. als alleiniger Augustus des Imperium Romanum durch. Das Seminar fragt nach den Ursachen und Gründen für das Scheitern der Tetrarchie als Herrschaftskonzept und beleuchtet dabei die innen- und außenpolitische Situation der Zeit.

Das Seminar führt in die Grundwissenschaften der Alten Geschichte ein (Epigraphik, Numismatik und Papyrologie), ferner werden die Hilfsmittel und Methoden vorgestellt und anhand ausgewählter Beispiele der Umgang mit ihnen eingeübt. Für den Scheinerwerb sind die regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine schriftliche Hausarbeit und eine Abschlussklausur obligatorisch.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20