Das Seminar möchte ausgehend von neuen Forschungen zu Handlungsspielräumen und Geschlechterrollen im Zweiten Weltkrieg der Frage nachgehen, wie die Kriege des 19. und 20. Jahrhunderts in Deutschland und international Handlungsräume für Frauen und Männer eröffneten und schlossen und welche Folgen dies zeitigte. Auch bleibt zu klären, was Krieg für Konzepte von Männlichkeit(en) und Weiblichkeit(en), Heteronormativität und überhaupt von „Geschlecht“ bedeutete. Wie veränderten sich Selbst- und Fremdwahrnehmung von Soldatinnen und Soldaten, aber auch durch Versehrtheit, Ethnizität oder Religionszugehörigkeit marginalisierten Männern und Frauen im Kontext von Krieg und Gewalt? Der dritte Fragenkomplex betrifft Zusammenhang zwischen Krieg, Geschlecht und Rechten (Frauenrechten, politischen Gleichheitsrechten, aus rassisch und ethnischen Gründen verwehrten Rechten), ein vierter die Frage nach dem Zusammenhang von militärischen Auseinandersetzungen und sexueller Gewalt.

Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft zu eingehender Lektüre in deutscher und englischer Sprache voraus, ebenso zur eigenständigen Auseinandersetzung mit historischen Quellen. Für eine erste Orientierung und Inspiration vgl. den Ausstellungskatalog des militärhistorischen Museums Dresden zur gleichlautenden Sonderausstellung:

Gewalt und Geschlecht: Männlicher Krieg – Weiblicher Frieden?, Hg. v. Gorch Pieken / Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden 2018


Semester: WiSe 2019/20