Das Mittelalter wurde von mehreren Pestwellen heimgesucht, so zum Beispiel im 6. Jahrhundert von der sog. Justinianischen Pest. Am bekanntesten ist aber wohl die große Pestepidemie, die um die Mitte des 14. Jahrhunderts in Asien und Europa wütete und die später unter dem Namen „Schwarzer Tod“ bekannt wurde. Im Proseminar werden die Ursachen, globalen Dimensionen und sozialen sowie demographischen Auswirkungen der Seuche behandelt, die zu den größten Katastrophen des Mittelalters gehört. Des Weiteren wird der Blick darauf gerichtet, welche Erklärungen die Zeitgenossen für die Pandemie hatten und wie sie auf diese reagierten. In diesem Zusammenhang werden auch die Judenverfolgungen betrachtet, die durch den Vorwurf der Brunnenvergiftung ausgelöst wurden und in deren Zuge zwischen 1348 und 1351 ein großer Teil der jüdischen Gemeinden Mitteleuropas ausgelöscht wurde.
Vor dem Hintergrund dieser Thematik gibt der propädeutische Teil des Proseminars einen Einblick in die Arbeitsweisen, Hilfsmittel und Methoden des Fachs Mittelalterliche Geschichte. Als Leistungsnachweise sind neben regelmäßiger und aktiver Teilnahme die Beteiligung an einer Stundengestaltung, eine Abschlussklausur und eine Hausarbeit erforderlich. Anwesenheit in der ersten Sitzung ist zwingend erforderlich; Abwesenheit kann nur durch ein ärztliches Attest oder eine Praktikumsbescheinigung entschuldigt werden und ist vor Seminarbeginn mitzuteilen.
Im Rahmen des Seminars findet eine Exkursion zur Sonderausstellung „Pest“ ins LWL-Museum Herne statt.
- Lehrende/r: Christian Scholl