Unter dem Begriff der personalen Identität werden in der Philosophie eine Vielzahl an Fragestellungen behandelt, wie etwa die Frage nach der eigenen Identität oder Persönlichkeit, die Frage nach den Bedingungen dafür, eine Person zu sein, oder auch die epistemologische Frage, aus welchen Quellen wir zuverlässige Belege dafür beziehen können, dass eine Person zu einem Zeitpunkt mit einer Person zu einem früheren Zeitpunkt identisch ist. In der Metaphysik, vor allem in der analytischen Metaphysik des 20. und 21. Jahrhunderts, konzentriert sich die Debatte jedoch vor allem auf die Frage nach der diachronen Identität von Personen: Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Person B zum Zeitpunkt t2 dieselbe Person ist wie Person A zum Zeitpunkt t1?

Ziel einer solchen Theorie personaler Identität ist es, ein Set notwendiger und hinreichender Bedingungen für die Identität von Personen im Zeitverlauf anzugeben. Im Rahmen dieses Seminars werden wir uns mit verschiedenen Vorschlägen für ein solches Set von Bedingungen beschäftigen. Dabei werfen wir sowohl einen Blick auf die historische Entwicklung des sogenannten psychologischen Kriteriums von John Locke bis Derek Parfit, bei  dem die mentalen Zustände einer Person im Vordergrund stehen, als auch auf andere Ansätze in der aktuellen Debatte, die sich vor allem aus der Kritik am psychologischen Kriterium ergeben haben, wie etwa der Animalismus und narrative Theorien personaler Identität.

Der Seminarplan wird in der ersten Sitzung vorgestellt. Da die meisten der zu lesenden Texte nicht in deutscher Übersetzung vorliegen, wird eine Bereitschaft zum Lesen und Besprechen englischer Texte in diesem Seminar vorausgesetzt. Die Seminartexte werden im Learnweb bereitgestellt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20