Das Seminar bietet eine Einführung in die Methodologie und die Methodik der Grounded Theory als einem der umfassendsten und bestentwickeltsten Ansätze der qualitativen empirischen Sozialforschung, der eine breite Anwendung in vielfältigen Bereichen der Erforschung der mitmenschlichen Beziehungen und sozialen Prozessen findet wie in der Milieuforschung, der Familien- und Bildungsforschung, Migrationsforschung, Generations- und Genderforschung, Ungleichheitsforschung, in der Erforschung von positionellen sozialen Strukturen, Autoritäts- und Machtgefügen sowie der Normierung von sozialen Beziehungen. Im ersten Teil des Seminars werden die Grundlagen der Grounded Theory erörtert aus ihren soziologischen Kontexten des Interaktionismus, Pragmatismus und der Phänomenologie. Im zweiten Teil unserer Veranstaltung werden anschließend die wichtigsten Konzepte der Grounded Theory diskutiert, indem wir uns zugleich in das besondere Verfahren des permanenten Vergleichs bei der Generierung von Codes und der Verdichtung von Daten und ihrer Generalisierung einüben. Im Dritten Teil beschäftigen wir uns mit dem narrativen Interview und der Situationsanalyse als weiteren Entwicklungen der Grounded Theory. Es besteht die Möglichkeit für einzelne Explikationen der Methoden am vorhandenen empirischen Material in kleinen Projektgruppen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20