Die Medien scheinen ihre (exklusive) Gatekeeper-Funktion verloren zu haben, weil im Internet die Schwellen der Publikation auch für Laien sehr niedrig sind und sich die Barrieren für den Zugang zur Öffentlichkeit gesenkt oder zumindest verschoben haben. Zudem wird in allen gesellschaftlichen Bereichen das Publikum (als Kunden, Bürger oder eben als Mediennutzer) immer selbstbewusster. Diese beiden Trends sind mittlerweile akzeptiert und nicht mehr revidierbar und bedingen (auch) den vielfach diagnostizierten Strukturwandel des Journalismus. Die journalistische Professionalität führt an dieser Stelle ein gewisses Dilemma mit sich: Zum einen ist Professionalität notwendig, um funktionale Leistungen in einer und für eine Gesellschaft dauerhaft, also strukturell erbringen zu können. Zum anderen läuft die betreffende Profession aber auch Gefahr, sich abzuschotten und unsensibel für die (veränderten) Rezeptionsgewohnheiten (auch zunehmend von nicht journalistisch erzeugten öffentlichen Sphären) und dadurch bedingt veränderten Erwartungen des Publikums zu werden.

Vor diesem Hintergrund soll die wissenschaftliche Qualitätsdebatte im Journalismus nachvollzogen und zukünftige Entwicklungen in den Blick genommen werden.


Leistungsanforderungen

Studienleistungen: Aktive Teilnahme, regelmäßige Lektüre der Referenztexte, Referat, Entwicklung einer Forschungsfrage im Kontext des Referats

Prüfungsleistungen: Hausarbeit im Umfang von 15 Seiten

Abgabetermin für schriftliche Ausarbeitung ist der 30. September 2019.

 

Einführende Literatur:

Arnold, Klaus (2009): Qualitätsjournalismus. Die Zeitung und ihr Publikum. Konstanz: UVK Verlag.

Serong, Julia (2015): Medienqualität und Publikum. Zur Entwicklung einer integrativen Qualitätsforschung. Schriftenreihe: "Forschungsfeld Kommunikation", Band 36. Konstanz: UVK Verlag.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019