Hegel entdeckte die „Subjektivität“ als das Prinzip der neuen Zeit, aus welchem er „gleichzeitig die Überlegenheit der modernen Welt und deren Krisenhaftigkeit“ erklärte (Jürgen Habermas: Der philosophische Diskurs der Moderne, S. 27). Der philosophische Versuch Hegels, die Moderne zum einen aus der neuzeitlichen Philosophiegeschichte von Descartes zum Idealismus zu erklären, und zum anderen auf ihren systematischen Begriff zu bringen, wurde so zugleich mit einer Kritik der Moderne und dem Kern ihres Prinzips in Beziehung gesetzt. Spontaneität, Autonomie und Kritikfähigkeit sind Implikationen des allgemeinen Prinzips „Subjektivität“, die im 20. Jahrhunderts vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und philosophischen Wandlungs- und Differenzierungsprozesse thematisiert und problematisiert worden sind. Im Seminar sollen hierzu fünf paradigmatische Beiträge von Jean-Paul Sartre, Dieter Henrich, Judith Butler, Donald Davidson und Jürgen Habermas gelesen werden. Es wird bei den angegebenen Texten von Sartre, Butler und Davidson empfohlen, ebenso den französisch- bzw. englischsprachigen Originaltext zur Lektüre hinzuzuziehen. Alle Texte einschließlich Original und Übersetzung werden zu Semesterbeginn zum Ausdruck zur Verfügung gestellt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019