Wie verhalten sich Vorstellungen von Fortschritt, Evolution und Revolution in der Kunst gesell-schaftlich zueinander? Was ist, was will Avantgarde? Ausgehend von Schriften Pierre Bourdieus (Die Regeln der Kunst, Manet. Eine symbolische Revolution) werden in dem Seminar Szenarien und Strukturen untersucht, wie gesellschaftliche Bedingungen Innovationen in den Künsten ermögli-chen, wie soziale Strukturen darauf reagieren, sie verwerfen und/oder konsekrieren, und welche Folgen (Nachhaltgkeit) für das Kunstsystem dabei auftreten. Wie verhalten sich Strukturen von Werken zu den Strukturen der Wahrnehmung? Dazu werden Kräfte- und Machtverhältnisse auf den künstlerischen Feldern vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart betrachtet und der Begriff des künstlerischen, literarischen oder musikalischen Felds und der Produktion in Augenschein ge-nommen, ihre Logiken unterschieden und ihre Wechselwirkungen mit anderen Feldern (Religion, Politik, Ökonomie) betrachtet. Eine Soziologie des Skandals wird ergänzend ebenso hinzugezogen wie wissenschaftssoziologische Fragen, welchen Kriterien ein Paradigmenwechsel in der Künsten unterliegt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019