Der digitale Wandel ist derzeit in aller Munde und führt dazu, dass wir uns in einem tiefgreifenden Transformationsprozess befinden, der unsere Art zu kommunizieren, zu wirtschaften und zu arbeiten und nicht zuletzt wie wir lernen, verändert. Damit geht die Forderung nach mehr digitaler Kompetenz von Lehrern und Schülern und der Digitalisierung der Hochschullehre einher. So wurde erst kürzlich durch das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) Handlungsempfehlungen zur Gestaltung einer zukunftsweisenden Hochschulbildung für das digitale Zeitalter in Deutschland herausgegeben. Daraus wird deutlich, dass die Digitalisierung auch in der Hochschullehre immer mehr an Bedeutung gewinnt. Aus diesem Grund riefen auch der Stifterverband und das Wissenschaftsministerium NRW ein neues Förderprogramm ins Leben, welches die digitale Hochschullehre stärken soll. Ziel des Programms ist es, innovative Projekte in der Hochschullehre zu fördern. Auf diese Weise sollen zum Beispiel digitale Lehr- und Prüfungsformate entwickelt und erprobt werden. Zum Abschluss des breit angelegten Dialogprozesses zum Thema „Lernen im Digitalen Wandel” hat die Landesregierung ihr Leitbild für Bildung in Zeiten der Digitalisierung vorgelegt. Es ist bundesweit das erste Leitbild einer Landesregierung dieser Art und umfasst alle Bereiche des Bildungssystems. Der überall diskutierte digitale Wandel führt dazu, dass mehr „digitale Schlüsselkompetenzen” und Querschnittsqualifikationen entlang der Bildungskette und in allen Fächern erworben werden müssen. Diese „digitalen Schlüsselkompetenzen” werden neben Schreiben, Lesen, Rechnen zu einer neuen vierten Kulturtechnik, so das Ministerium. Dazu zählen insbesondere Medienkompetenz, Anwendungs-Know-how und informatische Grundkenntnisse. Das Lernen im Digitalen Wandel steht damit vor zwei Herausforderungen: Es muss auf der einen Seite neues Wissen über digitale Technologien und Zusammenhänge vermitteln und auf der anderen Seite bekannte bzw. bestehende Inhalte in einen neuen Kontext gestellt werden und somit digitale Lehr- und Lernformate entwickelt werden. Das erhöht die Anforderungen an die Lehrenden wie auch an die Lernenden. Gleichzeitig bietet sich aber auch die Chance, die Qualität von Lernen, Lehre und Ausbildung zu verbessern – durch neue Lernformen und Lehrmethoden, die Inhalte breiter zugänglich machen und zu einem besseren Verständnis der Inhalte führen soll.

Im Seminar sollen die Studierenden in die Lage versetzt werden, ein interaktiven eBooks zu verschiedenen Themen der Digitalisierung des Sportunterrichts zu erstellen. Mit Hilfe dieses entwickelten eBooks sollen innovative Lehr- und Lernszenarien initiiert werden, die auf den Wandel von der Wissensvermittlung hin zu einer Kompetenzentwicklung durch aktivierendes Lernen und kollaboratives Arbeiten gerichtet sind, und bei denen Fähigkeiten wie zum Beispiel Probleme zu lösen, selbstständig zu lernen, Wissen zu transferieren oder im Team zu arbeiten im Vordergrund stehen. Neben der verstärkten Kompetenzorientierung zeichnen sich die entwickelten digitalen Lehr- und Lernszenarien durch neue Möglichkeiten des personalisierten Lernens aus. In den einfachsten Szenarien geschieht dies, indem Teile der Wissensvermittlung ins Digitale verlagert werden. Studierende gewinnen hier an Flexibilität und können in ihrer eigenen Geschwindigkeit und unter Zugriff auf weitere Informationsquellen zeit- und ortsunabhängig lernen. Das entwickelte Medium soll es aber auch Studierenden ermöglichen, in großen Gruppen in individuellen Geschwindigkeiten und anhand eigener Lernpräferenzen lernen zu können, wie es bisher nur in kleinen Lerngruppen und mit persönlicher Betreuung möglich war. Und sie erlaubt es Lehrenden, mehr Zeit und Kompetenzen dort einzusetzen, wo individuelle Betreuung und Beziehungsarbeit notwendig sind.

Als Vorbereitung auf das im Laufe des Semesters zu entwickelnde Studienprojekt werden in einem Theorieblock jeweils Do 10 bis 12 Uhr die theoretischen Grundlagen gelegt. Darüber hinaus wird das Filmen von Bewegungsabläufen, das Schneiden und Bearbeiten von Filmen am PC/ Ipad, die Bildbearbeitung sowie das Erstellung von Bildreihen erarbeitet, damit die Studierenden in der Lage sind, in der Praxisphase ein eigenes interaktives eBook zur Schulung von Bewegungsfertigkeiten im Turnen zu erstellen und zu gestalten. Der Termin am Freitag dient dem Arbeiten in Kleingruppen an dem eBook in enger Kooperation mit dem Medienlabor des Instituts.

In einem anschließenden Praxisblock werden die einzelnen Arbeiten vorgestelllt. Als freies Studienprojekt muss das Projekt "Digitale Kompetenzen - Erstellen von multimedialen eBooks im Sport" belegt werden. 

Als MAP wird das erstellte eBook bewertet.

 

 

 

 

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019