Die Entdeckung Amerikas durch die Europäer 1492 gilt für die europäische Geschichte als Zäsur im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit. Gleichzeitig wurde damit die lange Isolation des amerikanischen Kontinents beendet. Die dreihundertjährige koloniale Herrschaft von Spaniern und Portugiesen brachte Lateinamerika als eine, wenn auch lose und keineswegs homogene Großregion hervor. Gleichzeitig band sie den Kontinent in die Entstehung einer atlantischen Welt ein, in der Europa, Afrika und Amerika eng miteinander verbunden wurden. In Lateinamerika entstanden Gesellschaften ganz eigenen Charakters, in denen Einflüsse der indigenen amerikanischen Gesellschaften mit denen aus Europa und Afrika zusammenkamen. Die Vorlesung nimmt die wichtigsten sozialen, politischen und kulturellen Entwicklungen von der Entdeckung bis zur Unabhängigkeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Blick und folgt dabei neueren Tendenzen in der Geschichtsschreibung, die soziale Akteure in den Mittelpunkt der Analyse stellen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019