Nicht umsonst ist in vielen Jesusromanen und -filmen Judas Iskariot die neben Jesus am differenziertesten ausgearbeitete Figur. Seine Wandlung vom Jünger zum Verräter, die handlungsbestimmende Rolle, die er zum Ende hin gewinnt, und sein Todesschicksal verleihen ihm innerhalb der "Zwölf" ein besonders markantes Profil. Die bereits in den biblischen Zeugnissen vorfindliche Pluralität der Judas-Darstellungen verlängert sich in deren multimedialer Wirkungsgeschichte. Neueren Versuchen einer Rehabilitierung des Judas steht dabei eine lange Tradition der förmlichen Dämonisierung seiner gegenüber, die oft zusätzlich dadurch belastet ist, dass Judas mit "dem Juden" schlechthin identifiziert wurde. - Diesen und anderen Zusammenhängen will das Seminar nachgehen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019