Die sogenannten „Gerichtsgleichnisse“, die besonders in der „Rede von der Endzeit“ in Mt 24-25 versammelt sind, stellen für viele Gläubige eine große Herausforderung dar, kollidieren sie doch mit ihrem Bild des sanften, den Menschen liebend zugwandten Jesus. Gleichwohl bilden sie einen integralen Bestandteil von Jesu Verkündigung. Was ist das adäquate Verständnis von Texten wie den Gleichnissen „Vom königlichen Hochzeitsmahl“ (Mt 22,1-14), „Von den klugen und den törichten Jungfrauen“ (Mt 25,1-13) und „Von den Talenten“ (Mt 25,14-30) oder von der gleichnishaften „Rede vom Weltgericht“ (Mt 25,31-46)? Wie verhalten sich diese Texte zum alttestamentlichen Themenkreis des zornigen, strafenden und richtenden Gottes? Wie ordnen sie sich in Jesu Botschaft von der Gottesherrschaft ein? Diesen und anderen Fragen will das Seminar nachgehen. Damit verbindet sich auch eine grundlegende Einführung in die Gleichnisse Jesu. Begleitend soll immer auch der Beitrag der Rezeptions- und Wirkungs­ge­schichte (vorab in Gestalt von Gleichnis­bearbei­tungen in den Künsten) zum Verstehen der biblischen Texte sondiert werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019