Im Jahr des 100-jährigen Jubiläums der staatskirchenrechtlichen Bestimmungen in der Weimarer Reichsverfassung (1919 / 2019) beschäftigt sich das Hauptseminar mit der Frage nach der Zukunftsfähigkeit des damals gefundenen, spezifisch deutschen kooperativen Ordnungsmodells:

„Gewähren die ins Grundgesetz übernommenen Regelungen auch heute allen die gleiche Religionsfreiheit und wie wollen wir künftig regeln, dass religiöse Mehrheiten, Minderheiten und Konfessionslose friedlich beisammen leben?”

Entsprechend widmen wir uns neben religionspolitischen Grundsatzfragen dabei ausgewählten, derzeit politisch und theologisch diskutierten Problemfeldern und wägen die bestehenden Reformvorschläge gegeneinander ab.

Die wöchentlichen Seminarsitzungen legen die Grundlage für die gemeinsame Exkursion nach Berlin, bei der die Begegnung und Debatte mit führenden religionspolitischen Akteuren und der Besuch von religionspolitisch relevanten Orten im Zentrum stehen wird. Dazu zählen das Büro des Bevollmächtigten des Rates der EKD, die von dem Künstler Günther Uecker gestaltete Kapelle im Reichstagsgebäude, die Evangelische Militärseelsorge und anderes mehr.

Insgesamt wirft das Seminar bei der Bearbeitung dieses Themas einen Blick in die Zukunft, indem es insbesondere nach der Perspektive des politischen und theologischen Nachwuchses fragt:

„Welche religionspolitischen Reformen werden aktuell mit welchen Argumenten von den Jugendorganisationen der Parteien gefordert? Welches Religionsverfassungsrecht halten Sie als junge Theologin oder junger Theologe hinsichtlich der aktuellen Herausforderungen am geeignetsten?”

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019