Die Regierungszeit des Kaisers Diokletian (284–305 n. Chr.) markiert in mehrerlei Hinsicht eine Zäsur innerhalb der römischen Geschichte. Der in Illyrien geborene, aus einfachen Verhältnissen stammende Mann, der sich in den Reihen der römischen Armee hochgedient hatte, stellte das Imperium Romanum nach einer gefährlichen Phase äußerer Bedrohung und innerer Zerrüttung (der sogenannten Soldatenkaiserzeit) auf neue stabile Fundamente und läutete damit eine neue Epoche, die Spätantike, ein. Durch die Beschäftigung mit seinem Leben und Wirken, insbesondere seiner breiten und nachhaltigen Reformtätigkeit, werden im Rahmen des Hauptseminars militär-, verwaltungs- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte in den Blickpunkt gerückt, die für das generelle Verständnis der Strukturen des Imperium Romanum von zentraler Bedeutung sind. Neben der systematischen Auseinandersetzung mit diesen Themenbereichen sollen mit den TeilnehmerInnen auch die innen- und außenpolitischen Verhältnisse, das Rechtsleben sowie die gesellschaftlichen Entwicklungen während Diokletians Regentschaft diskutiert, aufgearbeitet und mit einem Blick auf dessen Vorgänger und Nachfolger historisch eingeordnet werden. Auf dieser Grundlage bietet sich ein umfassendes Bild von Diokletian als Herrscherpersönlichkeit und der von ihm geprägten Wendezeit.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019