Vor 100 Jahren, im Januar 1919, hielt Max Weber (1864-1920) seinen inzwischen zu einem Klassiker der Politikwissenschaft avancierten Vortrag "Politik als Beruf", der später auch in verschiedenen Buchausgaben veröffentlicht und interpretiert wurde (vgl. z.B. die Reclam-Ausgabe von 1992 mit einem Nachwort von Ralf Dahrendorf). Ziel dieses Seminars ist es, anhand von neueren Studien aus der Regierungs-/Parlamentarismusforschung sowie der Forschung zu politischen Eliten zu untersuchen, was "Politik als Beruf" heute ausmacht, und inwiefern die Digitalisierung, Globalisierung und andere Phänomene den Politikbetrieb -- als 'Arbeitsplatz' von Politikerinnen und Politikern -- verändert haben. Haben sich seit Webers vor 100 Jahren gehaltenen Vortrag die Arbeitsbedingungen für "Politik als Beruf" wirklich so stark gewandelt, wie oft behauptet wird? Für wen ist es unter diesen Bedingungen heutzutage attraktiv, Berufspolitiker/-in zu werden? (Aspekt der politischen Partizipation). Sind vielleicht Reformen der Governance des Politikbetriebs, also der Spielregeln, unter denen Berufspolitiker/-innen ihrem Job nachgehen, notwendig? (Aspekt der politischen Steuerung). Und ist "Politik als Beruf" überhaupt ein 'Job' wie jeder andere?

 

Ein detaillierter Themenplan mit Literaturhinweisen wird zu Beginn der Veranstaltung vorgestellt.

 

Studienleistung: einleitendes Impuls-/Korreferat zu einem der im Seminar behandelten Themenbereiche.

 

Prüfungsleistung: es besteht die Möglichkeit, im Rahmen dieser Veranstaltung eine Prüfungsleistung nach Maßgabe der jeweiligen Master-Prüfungsordnung zu erbringen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019