Viele halten Brecht für einen der größten deutschsprachigen Lyriker überhaupt. Obwohl nach dem Ende des Sozialismus viele die große „Brecht-Müdigkeit“ konstatierten, blieb der Lyriker Brecht präsent – hier schien er eher unverdächtig, Poet statt politisches Wesen. Ob man ihm, dem Nonkonformisten, dem Antibürger, dem mit allen Wassern der Metrik gewaschenen Lyriker, dem „radikaldemokratischen Medientheoretiker“ (Reinhold Jaretzky) mit dieser Lesart gerecht wurde? Im Seminar wollen wir Gedichte aus unterschiedlichen Werkphasen lesen. Und weil Brecht breitbeinig auf dem Fundament der europäischen Lyrikgeschichte steht, wird das Seminar zugleich eine Einführung in die Lyrikanalyse und -geschichte bieten. Die dazugehörige Übung ist als intensive Vorbereitung auf die Hausarbeit konzipiert, Schreibübungen inklusive.

Bitte kaufen und zur ersten Sitzung lesen: Reinhold Jaretzky: Bertolt Brecht (= Rowohlt Monographien), 8,99€; Dieter Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse, 3. Aufl. Stuttgart 2015; Dieter Burdorf: Geschichte der deutschen Lyrik. Einführung und Interpretationen, Stuttgart 2015. Zu Beginn des Seminars wird außerdem ein Reader zur Verfügung gestellt.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019