Das Archiv der Evangelischen Landeskirche Anhalts verwahrt das schriftliche Gedächtnis der Kirchenverwaltung im Gebiet des ehemaligen Herzogtums Anhalts. Hier lagern u.a. Urkunden, Kirchenbücher und Visitationsakten der Reformationszeit, aber auch jede Menge Akten zu ganz „profanen“ Angelegenheiten der Kirchengemeinden im 17.-21. Jahrhundert. Das Archiv ist seit den 1980er Jahren in der Pauluskirche in Dessau untergebracht; zahlreiche Bestände sind allerdings noch nicht erschlossen und verzeichnet. Hier setzt die Veranstaltung an: Nach vorbereitenden Sitzungen in Münster soll in dreieinhalb Tagen vor Ort (voraussichtlich im Anschluss an die Vorlesungszeit in der ersten Augustwoche, der Termin wird mit den Teilnehmern noch abgestimmt) die Arbeit mit den Quellen erfolgen. Das Ziel des Seminars ist dabei ein doppelter: Zum einen soll die inhaltliche Erschließung ausgewählten Akten sehr „handfeste“ Einblicke in die Archivpraxis gewähren. Zum anderen soll in thematischer Hinsicht die Beschäftigung mit Lebenswelten von Pfarrern und ihren Familien im Mittelpunkt stehen. Anhand ausgewählter Fallstudien geht es um die Fragen, anhand welche Quellen die Lebenswelten zu erschließen sind und wie sich die biografischen Bausteine zu Pfarrern, ihren Frauen, Witwen und Kindern in allgemeingeschichtliche Entwicklungen einordnen lassen. Bei Interesse können kleine Forschungsarbeiten entstehen, die in Zusammenarbeit mit der Landeskirche publiziert werden können.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2019