Gewalt ist ein stetes Element der Moderne. An ihrem Beginn richteten sich Hoffnungen noch darauf, dass eine am internationalen Handel orientierte Welt dem Krieg entsagen würde. Nach einem Jahr-hundert der Weltkriege entzündete sich diese Hoffnung nach dem Ende des Kalten Krieges neu - und wurde wieder enttäuscht. Ist staatliche Macht ohne Gewalt nicht möglich? Ist ein gewaltfreier Machtbegriff, wie er von Hannah Arendt vorgelegt wurde, eine politische Utopie? Kann die Soziolo-gie nicht anders, als auf den Spuren von Max Weber zu wandeln, und Macht in eins mit Gewalt zu setzen? Wir werden die soziologische Theorie von Max Weber über Heinrich Popitz bis hin zu Ni-klas Luhmann und Anthony Giddens daraufhin befragen. In diesem Seminar werden wir zweitens die Formen der Gewalt in den unterschiedlichen funktiona-len Teilsystemen moderner Gesellschaften untersuchen. Gewalt in Familien, Gewalt im Sport, , Ge-walt in den Medien (von „Tom und Jerry" bis zu Ego-Shooter-Spielen) sowie Gewalt und Religion werden erörtert werden. Abschließend werden wir dann die Frage nach dem Bezug von Macht und Gewalt vertiefen.

Erste Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt begeben werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2019