Das Politikfeld Sport ist in Deutschland staatsfern ausgestaltet. Sport wird hier maßgeblich durch zivilgesellschaftliche Akteure, den organisierten Sport, geprägt. Der organisierte Sport finanziert und verwaltet sich weitgehend autonom, wobei es eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der unterschiedlichen Ebenen –Bund, Länder, Kommunen - gibt. Die Sportvereine sind der beliebteste Bereich, um Sport zu treiben und sich zu engagieren. Sie stellen damit eine wichtige soziale Infrastruktur der Zivilgesellschaft dar. Diese Infrastruktur bekommt allerdings Risse. Das Organisationsmodell der Vereine, welches auf freiwilliger Selbstorganisation der Mitglieder gründet, funktioniert aufgrund veränderter Engagementbereitschaft der Bürger oft nicht mehr. Zudem gestaltet sich die Nutzung öffentlicher Sportstätten vor dem Hintergrund von Budgetkürzungen der Kommunen als zunehmend schwierig. Als Antwort auf veränderte Kontextbedingungen investieren Sportvereine vermehrt in eigene Sportanlagen und professionalisieren ihre Personalstruktur. Um die damit verbundenen höheren Gemeinkosten zu finanzieren, haben sich Sportvereine inzwischen auch als Träger sozialer Dienstleistungen etabliert.

Das Seminar ist als praxisorientierter Kurs konzipiert, in dem die Studierenden qualitative Forschungspraktiken in Form einer Fallstudie am Beispiel einer Sportorganisation erlernen und anwenden.

Prüfungsleistung: Hausarbeit nach Maßgabe der Prüfungsordnung

Studienleistung: Referat

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019