In unserem Langzeitgedächtnis können wir die verschiedensten Informationen abspeichern: gedachtes, gehörtes, gesehenes, gelesenes, und vieles mehr. Ein großer Teil der Forschung zum Langzeitgedächtnis wurde bislang mit sprachlichem Material (z.B. Wortlisten) durchgeführt. Im Alltag ist jedoch außerdem oft wichtig sich zu erinnern, wie Dinge ausgesehen haben. Wie sah das Hotel im letzten Sommerurlaub aus? Ist dieser Kratzer an der Autotür neu? Hat der Prof dieses T-Shirt nicht schon gestern getragen? In dieser Veranstaltung werden wir uns daher mit dem Langzeitgedächtnis für Fotografien beschäftigen. Welche Faktoren bestimmen das Erinnern und Vergessen dieser Bilder? An welche Inhalte eines Bildes erinnert man sich eigentlich? Zur Beantwortung unserer Forschungsfragen sollen experimentalpsychologische Untersuchungen durchgeführt werden. Dazu werden wir die Software PsychoPy verwenden, die sowohl eine grafische Benutzeroberfläche als auch ein Paket mit Funktionen für die Programmiersprache Python enthält. Ziel des ersten Teils des Praktikums (A) ist, dass Sie die theoretischen Grundlagen der Gedächtnisforschung und den aktuellen Stand der Forschung überblicken (was weiß man schon?) um daraus Ziele und Hypothesen für zukünftige Experimente abzuleiten (was weiß man noch nicht?). Das Ergebnis des ersten Teils soll ein Exposé für ein eigenständiges Experiment zur Gedächtnisforschung sein, das dann im zweiten Teil B umgesetzt werden wird. Ziel des zweiten Teils B ist zu lernen, wie man experimentelle Untersuchungen organisiert und die in den Untersuchungen gewonnenen Daten auswertet. Darüber hinaus sollen die Fertigkeiten geübt werden, die Ergebnisse der Untersuchungen zu präsentieren und zu diskutieren. Hierzu wird zum einen ein schriftlicher Bericht über die durchgeführte Studie verfasst, zum anderen werden die Ergebnisse in Form eines Postervortrages vorgestellt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019