Der Geschichtsunterricht ist ein Lesefach. Denn Geschichte ist Text und historisches Lernen daher an Textverstehensprozesse gebunden. Die Interpretation von historischen Quellen und die kritische Analyse historischer Darstellungen stellt Lernende jedoch vor Herausforderungen: Zum einen weisen Quellen- und Darstellungstexte sprachliche und fachliche Textschwierigkeiten auf, zum anderen haben Lernende individuelle Lernvoraussetzungen, die das Textverstehen beeinflussen. Wie also kann historisches Textverstehen gefördert werden?

Die Übung nähert sich dieser Fragestellung in drei Schritten:

1. Diagnostik: In einem ersten Schritt werden Textstrukturen und Textschwierigkeiten in Schulgeschichtsbüchern sowie Heterogenitätsfacetten und Verstehensschwierigkeiten von Lernenden analysiert.

2. Unterrichtsplanung: In einem zweiten Schritt werden defensive und offensive Strategien des Umgangs mit Heterogenität im Textverstehen erprobt und differenzierende Aufgabenformate zur Förderung historischen Textverstehens erarbeitet.

3. Reflektierte Schulpraxis: Diese werden drittens von den Seminarteilnehmer*innen im Rahmen von 2-3 Doppelstunden Geschichte in der Klasse 7 in einer Kooperationsschule in Münster im Team-Teaching eingesetzt und abschließend reflektiert. Auf diese Weise ermöglicht es die Übung, geschichtsunterrichtspraktische Erfahrungen ohne Bewertungsdruck zu machen.

 

Termine: Die Übung findet vom 10.04.2019 bis zum 05.06.2019 wöchentlich statt (7 Einzelsitzungen zur Theorie und Empirie/Diagnostik). Der Blocktermin am 07.06.2019 dient der Vorbereitung auf die Schulpraxis. Die Schultermine finden nach Vereinbarung mit den Seminarteilnehmer*innen statt. 

 

Die Übung findet im Rahmen des Fachprojekts Geschichte "Professionalisierung der Leseförderung im Geschichtsunterricht" (ProLeGu) im Teilprojekt 4 „Praxisprojekte in Kooperationsschulen” des Programms „Qualitätsoffensive Lehrerbildung” (QLB) an der Universität Münster statt. 

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019