Aus Anlass des 30. Jahrestag der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze im November 1989 wurden die WWU-Kulturgruppen eingeladen, Programme unter dem Leitwort „Grenzüberschreitungen” zu entwickeln. Bei der Vorbereitung dieses Kultursemesterschwerpunkts wurde deutlich, dass Grenze, Flucht und Exil in vielfältiger Weise ihren Widerhall in den Künsten gefunden hat. Insbesondere der Kalte Krieg hat auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs zu Entwicklungen geführt, die bis heute nachwirken.
In diesem Seminar soll in einem ersten Teil danach gefragt werden, wie die Grenzregime der beiden deutschen Staaten sich den Künsten eingeprägt haben. In einem zweiten Teil sollen die erarbeiteten Hypothesen gemeinsam mit Zeitzeug*innen überprüft und in partzipativ-experimentellen Workshopformaten diskutiert werden. Inputs von Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen ergänzen das Thema durch eine reflexive Tiefendimension. In einem dritten Teil wird ein Konzept für die performative Gestaltung eines Betonelements der Berliner Mauer als Erinnerungsort entwickelt. Dieses Betonelement findet während des Sommersemesters 2019 zwischen Fürstenberghaus und Philosophicum Aufstellung. Die Gestaltung wird im Anschluss an das Seminar umgesetzt.
Das Seminar ist halböffentlich, d.h. zu bestimmten Seminarsitzungen wird die Münsteraner Stadtöffentlichkeit eingeladen mit dem Ziel, die Diskussionen um tagesaktuelle Aspekte anzureichern.
Als Studienleistung werden zwei schriftliche Essays erwartet. In einem ersten Essay erarbeiten die Studierenden während des Semesters zunächst selbständig Teilaspekte des Seminarthemas und stellen ihre Ergebnisse in Form eines Worldcafes zur Diskussion. In einem zweiten Essay fassen die Studierenden diese Diskussionen zusammen und reflektieren die Ergebnisse in Bezug auf ihre Vorarbeiten.
- Lehrende/r: Eckhard Kluth