Das Titelwort „Pragmatismus“ bezeichnet eine Gruppe von philosophischen Theorieansätzen, die ihren Ausgangspunkt in einer gemeinsamen Grundannahme sehen: das Primat der Praxis. Nach den Pragmatisten denken wir, weil wir im Handeln auf Hindernisse stoßen, die als Probleme kognitiv und praktisch bewältigt werden müssen. Die Annahme, dass jegliches Denken auf Praxis bezogen ist, hat zugleich unmittelbare Relevanz für eine Klärung von pädagogischen und bildungsphilosophischen Grundbegriffen, wie z. B. Bildung, Denken, Lehren und Lernen. Im Seminar wollen wir zunächst einen begriffsgeschichtlichen und philosophischen Vorbegriff von Bildung entwickeln, um diesen dann mit den Positionen der amerikanischen Pragmatisten Charles S. Peirce und John Dewey zu konfrontieren. Dabei soll es vor allem um die bildungsphilosophischen Aspekte des Pragmatismus gehen; vor diesem Hintergrund können schließlich kultuspolitische und didaktische Topoi, wie z. B. „Handlungsorientierung“, „Praxisnähe“ oder „Problemorientierung“ sowie schulfachbezogene Bildungsfragen fundierter diskutiert werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019