„Digital Natives“ auf der einen, „Digital Immigrants“ auf der anderen Seite – mit dieser polaren Anordnung von zwei Mediengenerationen hat der US-Wissenschaftler Marc Prensky (2001) Alltags- und Wissenschaftskonzepte geprägt. Tatsächlich ist es eine weit geteilte Überzeugung, dass sich Mediennutzer und ‑nutzerinnen wesentlich danach unterscheiden, welcher Altersgruppe sie angehören. Überzeugende wissenschaftliche Konzepte zu diesem Feld waren dagegen bis vor Kurzem rar.

Das Seminar geht der Frage nach, wie Medienhandeln und Lebensalter zusammenhängen und konzentriert sich insbesondere auf den Umgang mit digitalen (‚neuen‘) Medien sowie auf Medienrepertoires insgesamt. Vorgesehen sind zudem einzelne historische Rückblicke.

Zunächst sollen die verschiedenen Begriffe und Kategorien geklärt werden – Altersgruppen, Kohorten, Mediengenerationen usw. – und einige Vereinfachungen wie etwa die o.g. Gegenüberstellung von ‚Digital Natives und Digital Immigrants‘ kritisch reflektiert werden. Sodann werden verschiedene Theoriekonzepte und empirische Studien zum Thema behandelt. Zentral wird das Konzept der „Mediengeneration“ im Kontext von Mediatisierungserfahrungen, aber auch das der „generationenspezifischen Medienpraxiskulturen“ sein.

Das Seminar findet teilweise in Form eines Lektürekurses statt, d.h. in jeder Sitzung wird ein (von allen gelesener) Text im Zentrum stehen, ergänzt um einige Referateelemente.

Prüfungsleistung:
Neben regelmäßiger Lektüre und der verantwortlichen Vor‑ und Nachbereitung einer Textdiskussion bzw. eines Referats (als AG) werden als Prüfungsleistung Essays oder eine Hausarbeit verlangt.

Literaturempfehlung:
Schäffer, Burkhard (2009): Mediengenerationen, Medienkohorten und generationenspezifische Medienpraxiskulturen. Zum Generationenansatz in der Medienforschung. In: Schorb, Bernd/Hartung, Anja/Reißmann, Wolfgang (Hg.): Medien und höheres Lebensalter. Wiesbaden: VS, 31-50.

Sonstige Hinweise:
Materialbereitstellung und Kommunikation erfolgen über das Learnweb. Bitte melden Sie sich mit Semesterbeginn dort an.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2019