Krisendiagnosen der Demokratie sind so alt wie diese selbst und dabei mit Blick auf die jüngsten politischen Entwicklungen auf nationaler, europäischer und globaler Ebene aktueller denn je. Der vor allem in den letzten Jahren auch gemessen an der Anzahl entsprechender Publikationen wieder sichtbar ins Zentrum von (Politik-)Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit gerückte Diskurs, der sich im Kern um die Fragen dreht, ob sich die Demokratie tatsächlich in einer Krise befindet, was Krise in diesem Zusammenhang meint und wie diese in der Demokratie konkret zum Ausdruck kommt, wird dabei höchst kontrovers geführt und macht eine simple Unterteilung in zwei Lager, den Demokratieoptimist*innen einerseits und den Demokratiepessimist*innen andererseits, schwierig.

Im Rahmen des Kurses wird sich der Lektüre eines Buches gewidmet, das im gerade erst vergangenen Jahr nicht nur in den USA viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat und insofern als exemplarisch für die gegenwärtig laufenden Demokratiediskurse angesehen werden kann. Es handelt sich um das vielbeachtete Buch „Wie Demokratie sterben“ von Steven Levitsky und Daniel Ziblatt, in dem die beiden Harvard-Professoren aufzeigen, dass ein stilles Dahinsiechen einer Demokratie eine besondere Gefahr darstellt und die Bedingungen analysieren, die für eine stabile Demokratie notwendig sind.

Jenseits der strukturierten Lektüre des Buches soll dieses und die darin formulierten Argumente diskutiert, im Hinblick auf die politischen Entwicklungen insbesondere in Deutschland und Europa kontextualisiert und unter Berücksichtigung aktueller Debatten im Konnex von Demokratie und Krise reflektiert werden.

Studienleistung

  • regelmäßige und aktive Beteiligung im Kurs
  • Zusammenfassung eines Kapitels
  • Entwicklung kapitelbasierter Leitfragen

Prüfungsleistung

  • Hausarbeit

Einführende Literatur

Levitsky, Steven/Ziblatt Daniel (2018): Wie Demokratien sterben. Und was wir dagegen tun können. München: Deutsche Verlags-Anstalt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019