Individualität wird insbesondere im Historischen Lernen groß geschrieben. Ein reflektiertes individuelles „Geschichtsbewusstsein“ gilt als das Ziel jeden Geschichtsunterrichts – und wird in der Praxis doch schwer und selten sichtbar.

Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten bietet Schüler*innen die Möglichkeit, selbst als Historiker*innen tätig zu werden – und so ihrem individuellen Geschichtsbewusstsein Ausdruck zu verleihen. Seit 45 Jahren haben – insbesondere in Münster und Umgebung – zahlreiche Schüler*innen mittlerweile über 130.000 Arbeiten eingereicht, in denen sie sich mit Regional- und Familiengeschichte auseinandersetzen.

In diesem Seminar soll der Geschichtswettbewerb unter zweierlei Gesichtspunkten betrachtet werden. Einerseits soll der Wettbewerb als Teilsystem der Geschichtskultur im Spannungsfeld zwischen Geschichtsunterricht, -wissenschaft und -politik theoretisch umrissen werden. Andererseits soll der Wettbewerb als Praxis-Beispiel forschenden Historischen Lernens insbesondere in Hinblick auf seine Möglichkeiten zur individuellen Förderung diskutiert werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2019