Der empirische Befund, dass die kirchlich gebundene Religiosität und Praxis seit den 1960er Jah-ren kontinuierlich sinkt, ist als solcher unstrittig. In den meisten westlichen Ländern sind die religi-öse Erziehung und der autoritäre Erziehungsstil seit den 1970er Jahren kontinuierlich zurückge-gangen. Die Vermittlung kirchlich-dogmatischer Glaubensinhalte ist kein vorrangiges Erziehungsziel mehr, zugleich erhöhte sich die Generativität in Familien. Zwar gibt es einen Konsens darüber, dass es sich bei dem Rückgang von kirchlich gebundener Religiosität um einen Generationeneffekt handelt, aber man weiß sehr wenig über die tatsächliche Weitergabe, den Abbruch oder die Neu-formierung von Religion im Prozess der Sozialisation. Das auf zwei Semester angelegte Lehrfor-schungsprojekt will dieses Forschungsdesiderat aufgreifen und empirisch untersuchen. Im So-mersemester werden die Erarbeitung einer Fragestellung auf der Basis des Forschungsstandes stehen, die Diskussion geeigneter Theorieangebote, die Vermittlung von Methoden der Datenerhe-bung sowie die Vorbereitung auf das Führen von Interviews mit Mitglieder aus drei Generationen einer Familie. Im WS werden vor allem Methoden der Datenauswertung sowie die Analyse der erho-benen Daten im Zentrum stehen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019