Die der Schwäche des Osmanischen Reiches erwachsende sogenannte „Orientalische Frage“ („Oriental Question“ bzw. „Eastern Question“) wurde im 19. Jahrhundert das wohl komplexeste und bedeutendste Problem- und Konfliktfeld der internationalen Beziehungen der europäischen Großmächte. Sie umfasste mehrere Fragen der Herrschaft bzw. des Einflusses im Balkanraum, aber auch im Nahen Osten und in Nordafrika und vielartige Problemkonstellationen (u.a. machtpolitischer, strategischer, ethnischer, religiöser, wirtschaftlicher Art) und avancierte im Verlauf des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg zur konflikt-und kriegsträchtigsten Herausforderung für die sie zu regeln versuchenden europäischen Großmächte und deren internationale Beziehungen. Ziel der Übung ist es, die Entwicklungen und Komplexität der „Orientalischen Frage“, die unterschiedlichen Interessen der europäischen Großmächte, die Gestaltungen ihrer Politik und Konflikte sowie deren Ergebnisse und Folgewirkungen im 19. Jahrhundert näher zu erfassen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019