Eine der zentralen Zielsetzungen des NS-Regimes war es, die deutsche Gesellschaft zu einer „Volksgemeinschaft“ im nationalsozialistischen Sinn zu formen. Die Inhalte und Rahmungen wandelten sich dabei im Laufe der Jahre. Das Regime war sich allerdings über die Zustimmung in der Bevölkerung nicht sicher, sondern bemühte sich, Stimmungslagen zu erfahren. Hierzu berichteten insbesondere während der 1930er Jahre untere staatliche Instanzen und Polizei an die NS-Regierung, später kamen Berichte des Sicherheitsdienstes (SD) hinzu. Parallel berichteten illegale Gruppen wie die Sopade oder Neu Beginnen an ihre Verbindungen im Exil über Entwicklungen in der deutschen Gesellschaft und über die Politik des Regimes.

Die Übung will solche internen Berichte, bei Interesse auch ergänzt durch Briefwechsel und Tagebücher, auf Lesarten der „Volksgemeinschaft“ untersuchen. Hierfür wird von den Teilnehmer_innen eine intensive Quellenarbeit mit edierten Quellen und Archivmaterial erwartet.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019