Die Veranstaltung ist auf 35 Teilnehmer begrenzt, Anmeldung erforderlich. Achtung: Das Seminar beginnt erst am 09.04.2019!

Gruppen und ihre Funktionen und Strukturen zu durchblicken, ist regelmäßig Teil pädagogischer Praxis. Es ist wichtig, diese Strukturen aufzudecken, weil Gruppen von zentraler Bedeutung im Leben von Menschen sind: Menschen sind Teil von vielen unterschiedlichen Gruppen, weil sie durch Gruppen fundamentale emotionale Bedürfnisse befriedigen. Menschen nehmen in Gruppen verschiedene Positionen und soziale Rollen ein, die maßgeblich ihr Verhalten bestimmen. Dabei kann der/die Einzelne Einfluss auf andere Mitglieder der Gruppe sowie auf diese selbst haben, aber auch die Gruppe auf den/die Einzelne. Daher sind Beziehungen der Akteure in Gruppen interdependent und von einander abhängig.   

Das Verfahren der Sozialen Netzwerkanalyse bietet die Möglichkeit Verbindungen, Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Akteuren innerhalb einer Gruppe empirisch zu untersuchen. Solche Abhängigkeiten finden sich in pädagogisch relevanten Gruppen, wie z.B. Wohn-, Jugend oder Freizeitgruppen, aber auch im Schulkontext (in Klassen oder Lehrerkollegien) sowie im Arbeitsumfeld (z.B. Arbeitsteams, Projektgruppen etc.) wider. Daher soll erläutert und diskutiert werden, wie durch die soziale Netzwerkanalyse Strukturen von sozialen Gruppen, wie sie in der Erziehungswissenschaft Forschungsgegenstand sind, aufgedeckt werden können. Dazu erhalten die Teilnehmenden zunächst eine Einführung in die theoretischen Grundlagen der SNA.
Im Rahmen des Projektseminars werden basierend auf theoretischen Vorüberlegungen konkrete Forschungsfragen zu diesem Themenfeld entwickelt, die dann mit eigenen empirischen Untersuchungen beantwortet werden sollen. Das Seminar ist insgesamt über 2 Semester konzipiert, wobei im ersten Teil die theoriegeleitete Entwicklung von Fragestellung, Untersuchungsdesign und Datenerhebung im Fokus stehen. Im kommenden Wintersemester folgen dann Datenauswertung, Berichtlegung und Ergebnispräsentation. Die Bereitschaft zu regelmäßiger und aktiver Mitarbeit auch außerhalb der Sitzungen und zur Zusammenarbeiten in Kleingruppen werden vorausgesetzt. Wenngleich grundsätzlich auch die Möglichkeit besteht, nur einen der beiden Kursteile zu besuchen, wird die Teilnahme an beiden Semestern empfohlen. Insgesamt bereitet das Seminar auf die Bearbeitung einer empirischen, erziehungswissenschaftlichen Masterarbeit vor.

Es wird darum gebeten, die Zeit nach dem Seminar (18-20h) möglichst dafür frei zu halten, dass Sitzungen auch als Doppelsitzungen gestaltet werden können, um ein intensives Arbeiten zu ermöglichen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2019
ePortfolio: No