„Ich wünsche für die Frauen keine Macht über Männer, aber die Macht über sich selbst“ schrieb Mary Wollstonecraft bereits 1792 im Zuge ihrer Kampfschrift zur Verteidigung der Rechte der Frau. Frühe feministische Theoriebildung weist noch heute eine brisante Aktualität in ihrer kritischen Gesellschaftsanalyse auf. Schauen wir allerdings auf aktuelle gesellschaftspolitische und auch inner-feministische Debatten, so scheint es oft, als würden bereits errungene Erkenntnisse feministischer (Theorie-)Intervention immer wieder in Vergessenheit geraten.

Um aktuelle feministische Perspektiven verstehen zu können, wollen wir uns daher gemeinsam (wieder) den Klassikerinnen* feministischer Theorie nähern. Dazu werden Schlüsseltexte früher feministischer politischer Theorie als Primärquellen gelesen. Diese sollen sowohl in ihrem historischen Kontext aufgearbeitet als auch durch Gegenwartsbezüge in ihrer Bedeutung für heutige Gesellschaftsanalysen eingeschätzt werden.

So soll es das Ziel des Lektürekurses sein, nicht nur in frühe Ansätze feministischer politischer Theoriebildung einzuführen, sondern auch gemeinsam zu erarbeiten, welchen Stellenwert die feministische Vergangenheit für eine feministische Zukunft haben kann.


Semester: SoSe 2019