Die kunstwissenschaftliche Kernaufgabe ist es, Kunsterfahrung in Sprache zu überführen. Die Verbalisierung geht dabei über diejenige des Alltags hinaus, da sie zusätzliche Sichtbarkeiten schafft und Selbstverständlichkeiten hinterfragt. Verantwortlich dafür sind u. a. Methoden, die das Sehen in einen spezifischen Dialog mit dem Denken treten lassen. Aus dem Sehen wird damit auch ein Handwerk, das man erlernen kann.

Dieses Handwerk hat jedoch auch Tücken, denn es macht nicht nur sehend, sondern auch blind. Methoden provozieren spezifische Fragestellungen und eignen sich nicht für alle Bildmedien gleichermaßen. Verschreibt man sich also einer Methode, besteht immer das Risiko, gewisse Aspekte eines Bildes oder einzelne Medien zu übersehen.

 

Die Veranstaltung soll dazu dienen, das Handwerk des Sehens grundlegend zu verstehen und zu erlernen. Anhand von Werkbeispielen, die unterschiedlichen Bildmedien angehören, soll sich mit den Chancen und Risiken der einzelnen Methoden vertraut gemacht und ihre Grundbegriffe eingeübt werden.


Semester: WiSe 2018/19