Wer ist überhaupt befugt kirchliches Lehramt auszuüben? Unter welchen Modalitäten spricht der Papst ex cathedra? Was ist ein Dogma? Welche Äußerungen eines Konzils oder des Papstes sind unfehlbar? Seit wann existiert die Unterscheidung zwischen außerordentlichem und ordentlichem Lehramt? Welche Verbindlichkeit hat eine päpstliche Allokution für die Gläubigen? Wie wird päpstliches Lehramt inszeniert?

Diesen und vielen weiteren Anfragen werden wir im Hauptseminar kirchenhistorisch auf den Grund gehen. Nach einer biblischen Grundlegung beleuchten wir die Genese kirchlichen Lehramts (u.a. frühe Konzilien, Kirchenväter, Scholastik, Tuas libenter, Erstes und Zweites Vatikanum, Diskussion um Humanae vitae und Amoris laetitia) – sowohl theoretische Lehramtskonzeptionen als auch lehramtliche Selbstaussagen werden analysiert. Darüber hinaus werden wir ganz praktisch hinter die Kulissen und in die Schreibwerkstatt päpstlichen Lehramts blicken: wir rekonstruieren exemplarisch die Entstehung lehramtlicher Dokumente und nehmen mitwirkende Akteure in den Blick. Als Arbeitsgrundlage dienen uns historische Quellen sowie verschiedenste Gattungen lehramtlicher Texte.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19