Anders als vielfach vermutet, was das Mittelalter keine Zeit des Stillstands. Obwohl die sozialständische Ordnung traditionell begründet war, gab es Kritik an Ungerechtigkeiten. Sie zeigte sich in Forderungen, Aufständen und Unruhen. Trotz der sakralen Legitimation der Königsherrschaft kam es zu Widerstand gegen die Politik der Herrscher. Sie führte zu Klageschriften und politischer Opposition und konnte bis zur Absetzung oder Ermordung führen. In den Städten gab es Konflikte zwischen Handwerkern und Kaufleuten, zwischen Bürger und Klerus, in der Kirche zwischen Ordensleuten und Weltklerus, im Adel waren Fehden gegeneinander an der Tagesordnung. Auch international waren die Verhältnisse durch Spaltungen gekennzeichnet: Königreiche bildeten Fraktionen in politisch-militärischen Konflikten, vielfach brachen Spannungen zwischen den Akteuren in Europa aus. Das Seminar behandelt die Ursachen, Verläufe, Lösungsversuche und deren Erfolge oder Scheitern im westeuropäischen Mittelalter.

Im Methodenteil führt das Seminar in die Arbeitstechniken und die Kenntnis der Hilfsmittel zum Studium der mittelalterlichen Geschichte ein.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19