Auch wenn einige Grundfragen in der (deutschen) Geschichtsdidaktik umstritten erscheinen, wie jüngst in der Entwicklung konkurrierender Kompetenzmodelle oder der Diskussion um zentrale Kategorien wie Geschichtsbewusstsein und Narrativität, hat sich doch weitgehender Konsens herausgebildet, was historisches Lernen in der Schule meint und welche Ziele damit verfolgt werden sollen. Um neue Impulse und Einsichten zu gewinnen, lohnt der Blick 'über den Tellerrand'. Welche Vorstellungen vom historischen Lernen werden international verfolgt? Wie und nach welchen Kriterien wird Geschichtsunterricht in anderen Ländern konzipiert?

Ähnliches ließe sich für die Geschichtskultur feststellen, deren Angebote (und ihre Strukturen und Zielsetzungen) im Zuge globalisierter Märkte sich zunehmend normieren. Der Umgang mit Geschichtsangeboten im Geschichtsunterricht für eine breitere Öffentlichkeit wird als wichtiges Element im Sinne der geschichtskulturellen Kompetenzentwicklung und des Konzepts des lebenslangen (informellen) Lernens verstanden. Zudem erhofft man sich hier motivationale Effekte, da sich hierdurch Lebenswelt- und Gegenwartsbezüge (scheinbar) leicht herstellen lassen.

Das Seminar wird Grundfragen historischer Bildung vertieft m internationalen Kontext diskutieren und analytisch konkrete, aktuelle Geschichtsangebote untersuchen, um so Ideen und Konzepte einer Integration internationaler, geschichtsdidaktischer wie -kultureller Impulse in den Geschichtsunterricht zu entwickeln.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19