Das Geschlecht der Staufer zählt ohne jeden Zweifel zu den prominentesten Herrscherdynastien des Mittelalters. Vor allem Friedrich I. Barbarossa (gest. 1190) und Friedrich II. (gest. 1250) erfreuen sich weitreichender Bekanntheit. Dies liegt einerseits an der besonderen Aufmerksamkeit, die den staufischen Königen und Kaisern im Deutschland des 19. Jahrhunderts entgegengebracht wurde, als die Sage vom im Kyffhäuserberg schlafenden Kaiser Barbarossa verstärkte politische Aktualität erhielt. In der deutschen Mittelalterforschung nahm die Dynastie seither auch jenseits national motivierter Interessen einen zentralen Platz ein. Zum anderen ist die Zeit der Staufer durch eine Reihe aufsehenerregender Ereignisse und Entwicklungen geprägt, welche die politischen und soziokulturellen Verhältnisse in Europa nachhaltig veränderten. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte der Dynastie, deren Mitglieder zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert von schwäbischen Herzögen zu sagenhaften Kaisern avancierten, die das „Staunen der Welt“ (stupor mundi) erregten. Dabei sollen sowohl das politische Handeln der staufischen Herrscher, wie es etwa in den Konflikten mit dem Papsttum und den oberitalienischen Städten oder im Rahmen der Kreuzzüge zu beobachten ist, als auch die gesellschaftlichen Bedingungen und kulturellen Kontexte dieses Handelns in den Blick genommen werden. Darüber hinaus wird das Seminar in die Fragestellungen, Methoden und Arbeitstechniken der mittelalterlichen Geschichte einführen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19