Lässt sich ‚Moral‘ ohne Rückgriff auf die Erfahrung ‚begründen‘? Ist ‚sittliche Vernunfterkenntnis‘ überhaupt möglich? Taugt ein ‚kategorischer Imperativ‘ als universelles Kriterium oder gar handlungsleitendes ‚Testverfahren‘ der Moral? Haben Menschen einen autonomen Willen und – wenn ja – was könnte das in moralischer Hinsicht implizieren? Warum geht es Kant in der Ethik nicht vor allem um die Bestimmung dessen, was ein gutes und gelingendes Leben ausmacht? Ist es plausibel, die Maximen und Intentionen unseres Handelns in den Vordergrund zu stellen, oder kommt es für die moralische Beurteilung nicht doch in erster Linie auf die Folgen unseres Handelns an? Im Seminar sollen diese und ähnliche Fragen textnah und zugleich systematisch diskutiert werden. Es dient der Einführung in die philosophische Ethik am Beispiel der Moralphilosophie Immanuel Kants. Im Zentrum steht die Lektüre ausgewählter Passagen der „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten” von 1785, die sich u.a. mit dem Pflichtbegriff, der Unterscheidung von hypothetischen Imperativen und kategorischem Imperativ, unterschiedlichen Fassungen des kategorischen Imperativs und dem Autonomiebegriff befassen. Vorkenntnisse der kantischen Philosophie werden nicht erwartet, dafür aber die Bereitschaft zur intensiven Lektüre und aktiven, auch mündlichen Beteiligung am Seminar.

 

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2018/19
ePortfolio: No