Klassiker wollen weniger gelobt als fleißig gelesen sein, wusste schon Gotthold Ephraim Lessing. Daher widmet sich dieser Kurs Texten von Émile Durkheim, Max Weber und Georg Simmel. Bei der Lektüre zentraler Schriften der religionssoziologischen Klassiker sollen die Kernthesen ihrer Ansätze erarbeitet werden. Im Falle Durkheims steht das Spätwerk mit seinem religionssoziologischen Hauptwerk "Die elementaren Formen des religiösen Lebens" im Zentrum. Webers Arbeiten haben sich sowohl für die Soziologie als auch für die Geschichtsschreibung als wegweisend erwiesen. Dabei ist an Webers Erklärung zur Entstehung des modernen Kapitalismus und des okzidentalen Rationalismus, an seine Theorie des sozialen Handelns, an seine religionssoziologischen Untersuchungen zur Wirtschaftsethik der Weltreligionen ebenso zu denken wie seine Herrschaftssoziolo-gie. Bei Simmel interessiert vor allem seine Auseinandersetzung mit Übergangsformen des Religiösen, von ihm als 'religioid' bezeichnet, aber auch die Einbettung seiner religionssoziologischen Überlegungen in sienen Gesamtansatz. Zwar soll auch ein kurzer Blick auf die Biografie der religi-onssoziologischen Klassiker geworfen werden und auf das intellektuelle Klima, in dem sie ihre Werke schufen. Im Zentrum aber steht die Lektüre ihrer Texte (damit wir am Ende auch gute Gründe haben, wenn wir sie loben).

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19